Emilia Romagna

Von Verona geht es nach Westen an die Riviera. In Parma machen wir einen Zwischenstop. Es regnet, und die Stadt hat viele enge Einbahnstraßen. Nachdem wir eine Weile planlos durch die Gegend gekurvt sind reicht es uns. Wir nehmen eine Ausfallstraße. An einen Einkaufszentrum halten wir. Wir kaufen Parmachinken, Salami, Käse, Tomaten und Brot. Im Auto auf dem Parkplatz probieren wir mal von allem. Es schmeckt wunderbar. Wer mehr über die Herstellung von Paramschinken und Käse wissen will, bitte hier klicken

Unser Abendessen in Parma  

Essen in Parma

Cinque Terre

Wir fahren wieder auf die Autobahn, die beste Möglichkeit, größere Entfernungen zurückzulegen. In La Spezia verlassen wir die Autobahn und folgen der Küstenstraße nach Norden. Hier geht es auf einer schmalen Straße die Küste entlang. Immer wieder tauchen kleine Dörfer auf, die wie Schwalbennester an den Klippen hängen. Dieses kleine Paradies auf Erden heißt Qinque Terre. Der ADAC Reiseführer meint dazu unter anderem "für kurvenempfindliche Kinder nicht sehr geeignet". Verfahren kann man sich eigentlich nicht, da es nur eine Straße gibt. Der Ausflug zieht sich ziemlich hin, so das wir froh sind als wir wieder die Autostrada unter den Reifen haben.

Cinque Terre

Cinque Terre

Carrara - Marmorabbau

Wir fahren über die Autobahn südwärts nach Carrara, unser nächstes Ziel. Schon von weitem kann man die weißen Marmorberge erkennen. Dort angekommen fahren wir die doch recht engen, kurvigen Straßen ein Stück nach oben. Kleine Teile Marmor liegen auch überall auf der Straße. Wenn es hier regnet, wird das ganze bestimmt ganz schön rutschig. Zum Glück ist heute Sonntag, so das uns keiner der riesigen Laster, die die tonnenschweren Marmorblöcke nachdem Sie aus dem Berg gebrochen wurden nach unten transportiert entgegenkommt. In einem der vielen Souveniershops am Straßenrand erstehe ich für 13,50 € ein Wellholz aus schwarzem Marmor. Das hebt sich gut vom Teig ab, und da es schön gleichmäßig schwer ist, erhält man einen gleichmäßig dick ausgewellten Teig.

Marmorabbau in Carrara

Marmorabbau in Carrara

Pisa

Die nächste Station ist Pisa. Dort wollen wir den Schiefen Turm von Pisa begutachten. Das durchwachsene Wetter bleibt uns erhalten. Kurz vor Pisa sehen wir einen Campingshop, der auch Sonntags offen hat. Wir halten an, da Ralfs selbstaufblasende Isomatte mit einem lauten Plop seit gestern ihren Dienst versagt. Von selbstaufblasend kann keine Rede mehr sein, und selbst wenn man unter zuhilfenahme der Lunge Luft zuführt, weigert sie sich standhaft, die Luft für sich zu behalten. Auch ansonsten bin ich von diesen selbstaufblasenden Isomatten nicht mehr überzeugt. Sie sind doch recht hart, und nehmen selbst in zusammengerollten Zustand noch ziemlich viel Platz weg. Ralf ersteht eine schöne große Luftmatratze. Die muß man zwar selber aufblasen, aber dafür nächtigt man dann bequem.

In Pisa suchen wir uns erst mal einen Campingplatz. Am Check In schlägt die Kassiererin vor, das wir erst mal schauen sollen, ob wir noch einen halbwegs trockenen Platz für unser Zelt finden. Hier hat es sehr viel geregnet, und der Platz ist ziemlich durchnäßt. Zum Erstaunen der Kassiererin sind wir nach einer kurzen Inspektionsrunde zurück. Wir haben einen Platz gefunden. Er ist unter einen Baum, etwas hart, und leicht abschüssig, aber dafür recht trocken. Das Zelt ist schnell aufgebaut. Es handelt ich um eine regenschirmartige Konstruktion, in der Außen- und Innenzelt fest miteinander verbunden sind. Als wir fertig sind nehmen wir an unserm Tisch auf unseren Campingklappstühlen Platz. Da laufen 2 Mädchen vorbei. Eine kann sich einen Kommentar nicht verkneifen: "Schau mal, die haben auch so ein kleines Zelt wie wir."

Der schiefe Turm von PisaDer Dom von Pisa
Der schiefe Turm von Pisa Der Dom von Pisa

Am nächsten morgen stehen wir recht früh auf. Heute nacht hat es nicht geregnet. Wir bauen unser Zelt ab, packen alles ins Auto und checken aus. Wir fahren nach Pisa. Es beginnt in Strömen zu regnen. Zum Glück haben wir das Zelt schon abgebaut! In Pisa müssen wir nach dem Turm nicht lange suchen, obwohl er gar nicht so hoch ist, wie ich dachte. Aber schief ist er schon noch ganz schön. Das war er aber fast von Anfang an.

Er ist der Glockenturm des Doms, und wird deshalb auch Campanile genannt. Am 9. August 1173 wurde der Grundstein gelegt. Nach den ersten 3 Stockwerken die nach 5 Jahren Bauzeit standen, begann der Turm sich schon zu neigen. Die Arbeiten wurden eingestellt, und erst ca. 100 Jahre später wieder aufgenommen. Wiederum 6 Jahre und 4 Stockwerke später begann sich der Turm abermals zu neigen, was wiederum zur Einstellung der Bauarbeiten führte. Im Jahre 1378 wurde er schließlich fertiggestellt. Er ist 55m hoch. Die Schieflage verdankt er dem weichen Schwemmland des nahen Flusses Arno, auf dem er erbaut ist.

Das Ganze hat aber auch sein gutes. Pisa ist nämlich auch die Heimatstadt von Galileo Galilei. Der wurde dort 1564 geboren. Im Jahr 1590 führte er vom Turm von Pisa aus seine Fallexperimente durch. Seit der Antike glaubte man, das schwere Körper schneller zur Erde fallen als leichte. Galileo Galilei kam bei seinen Experimenten zu dem Schluß, das die Körper unabhänig von Ihrem Gewicht gleich schnell zu Boden fallen.

Der Campanile wurde in den letzten Jahren von einem englischen Team wieder aufgerichtet, indem an der einen Seite, wo er zu hoch ist, etwas abgegraben wurde. Das Korsett ist inzwischen wieder entfernt. Eine deutsche Firma aus dem Ruhrgebiet, die sonst Häuser stabilisiert, die nachgeben, weil unter den Häusern Stollen gegraben werden, hatte auch an der Ausschreibung zur Sanierung des Turms teilgenommen. Die hatten ein Konzept bei dem mit Hydraulikpumpen Erde unter die Seite des Turms gepresst wird, wo der Turm zu tief steht. Das hätte den Vorteil gehabt, das man immer wieder nachregulieren kann, da die Pumpen installiert bleiben. Aber auch so sollte er jetzt wieder mindestens 300 Jahre halten.

Inzwischen schüttet es wie aus Kübeln. Die Straßenhändler, die kurz verschwunden waren tauchen alle wieder auf. Jetzt verkaufen Sie Regenschirme. Wir stehen unter der Markise eines Kaffees unter, und machen ein paar Bilder vom Turm. Dann beschließen wir weiterzufahren, ohne auf dem Turm oben gewesen zu sein.

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