Prolog

Im Jahr 2002 wollten wir eigentlich mal nach Amerika fliegen. Da uns die allgemeine Lage nach den Anschlägen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 aber noch etwas zu unsicher schien, und wir auch noch nichts geplant hatten, beschlossen wir ein für deutsche klassisches Urlaubsland zu besuchen, Italien. Da meine Eltern erfahrene Italien Urlauber sind, war entsprechende Reiseliteratur schnell organisiert. Im August 2002 machten wir uns also mit Ralfs Golf, der sonst viel zu wenig Auslauf bekommt nach minimaler Rüstzeit auf den Weg nach Italien. Bepackt mit Schlafsack, Zelt, einem Klapptisch und 2 Klappstühlen mit Kissen (man wird eben älter), eine Gasbrenner, sowie drei Paletten Aldi Weizen ging es früh morgens gen Italien.

vollgetankt (das Auto) bereit zur Abfahrt  

Vor der Abfahrt in Palzgrafenweiler

Die erste Etappe bin ich gefahren. In Deutschland hat es noch geregnet, und am Brenner habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, das es mal richtig den Berg hochgeht, aber dann waren wir auch schon oben. Ein Golf mit Pumpe-Düse-Diesel Motor mit 150 PS (110 kW, es leben die SI Einheiten) kennt eben keine Berge. Oben auf dem Brenner haben wir unsere mit pannierten Schnitzeln belegten Brote verzehrt, die wir nicht zuhause im Kühlschrank vergessen haben.

Die Lagunenstadt Venedig

Unser erstes Ziel in Italien war Venedig. Unsere Intuition, der Zufall und einige Schilder mit dem Pictogramm einer Fähre folgend fuhren wir ein Industriegebiet, wo vom Hafen aus eine Fähre in die Lagunenstadt fahren soll. Vorbei an einer farbigen Bordsteinschwalbe ging es zur Fähre. Das Auto konnte man (gegen Gebühr) auf einer Wiese parken. Dann ging es in 20 min mit dem Schiff nach Venedig. Wir sind über den Markusplatz zur Rialtobrücke gelaufen und haben den Gondeln zugeschaut. Die ziehen wie an einer Schnur gespannt, eine nach der anderen durch die engen Kanäle. Das erinnert mich an den Feierabendverkehr zuhause. Wir haben uns dann recht schnell wieder von Acker gemacht. In Venedig gibt es viele Tauben und Touristen. Ob nun die Tauben oder die Touristen in der Überzahl waren ließ sich in der Kürze der Zeit nicht feststellen, aber das dürfte weder die Touristen, geschweige denn die Tauben interessieren.

Die Lagunenstadt VenedigDie Rialtobrücke in Venedig
Markusplatz in Venedig Rialtobrücke
Da es recht warm war, haben wir uns an der Schlange die sich vor der Fähre zurück ins Industriegebiet gebildet hat ausnahmsweise mal vorne angestellt. Das Auto samt Gepäck ist noch da, und wir fahren weiter nach Bolognia, wo wir auf dem Campingplatz das erste mal übernachten werden.

San Marino

Die erste Nacht auf dem Campingplatz haben wir gut rumgebracht, so das wir uns am morgen aufmachen, San Mariono zu besuchen. San Marino ist mit einer Fläche von 61,2km2 nach dem Vatikanstaat und Monaco der drittkleinste Staat der Erde. Seine Politik ist stark an die Italiens angelehnt. In Imola, wo der Formel 1 Grand Prix von San Marino ausgetragen wird, machen wir einen Zwischenstopp auf der Rennstrecke. Wir können zwar nicht mit dem Auto darauf fahren, aber immerhin den edlen Asphalt mit Schusters Rappen betreten. Da werden wir von einem Streckenwärter vertrieben. Weiter geht es nach San Marino. Da sich unterwegs keine Pizzeria fand, haben wir bei Mc Donalds einen Hamburger gegessen. So habe ich mir Italien essenstechnisch zwar nicht vorgestellt, aber Mc Donnalds muß man immerhin zugutehalten, das deren Essen überall gleich schmeckt.

Da wir keine große Lust hatten weit den Berg hochzulaufen, sind wir mal hochgefahren bis es mit dem Auto nicht mehr weiterging, und siehe da, es hat noch ausreichend Parkplätze. Wir entstiegen ausgeruht unserer Karosse, und bedauern die armen Fußgänger. Vom Parkplatz aus geht es nochmal ein Stück zu Fuß bergan. Unterwegs treffen wir einen jungen deutschen Abenteuertouristen, der, wie sich herausstellt, Extremfotos von sich sammelt. Er fragt mich, ob ich deutsch spreche, ich antworte wahrheistsgemäß: "Nein, schwäbisch" und habe das Überraschungsmoment auf meiner Seite. Er bittet mich trotzdem, ihn zu fotografieren, wie er sich an einem Felsen über den Abgrund festhält. Da man den Leichtsinn anderer nicht unterstützen soll, und um allen Unannehmlichkeiten die den weiteren Verlauf unserer noch jungen Urlaubsreise trüben könnten aus dem Weg zu gehen, lehne ich dankend ab. Falls er noch lebt, und das hier ließt an dieser Stelle schöne Grüße, und die Weisheit, das man mit zunehmenden Alter, wenn man es denn erreicht, vernünftiger wird.

Um ganz nach oben auf die Burg zu kommen, muß man pro Persaon 2,07 € Eintritt bezahlen. Die haben es beim umrechnen von Lire nach Euro ja ganz genau genommen, das hätte ich nicht erwartet. Über ein paar Holztreppen und in den Stein gehauene Eisenbügel geht es ganz nach oben auf den Wachturm. Wir werden durch einen tollen Ausblick belohnt.

San Marino
Gleich hab ich's geschafft Tolle Aussicht

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