Rückreise

Um 3 Uhr werden wir zum letzten mal an Bord geweckt. Es geht mit Bussen zum Flughafen nach Krasnojarsk. Von dort um 7 Uhr mit Kras Air nach Moskau. In Moskau wieder von Sherementyevo 1 zu Sherementyevo 2, dem internationalen Flughafen Moskaus. Wenn man in die Abflughalle kommt, kann man die Anzeigetafel fast gar nicht sehen, den davor erhebt sich ein großer Imbisstand. Es lohnt sich aber sowieso nicht, denn es funktionieren nur die unteren 4 Reihen. Wir organisieren uns erst einmal ein Bier, verzehren unser Lunch Packet, und beobachten die Anzeigetafel. Die Flüge tauchen darauf erst auf, wenn schon eingecheckt wird.

Anzeigetafel des Moskauer Flughafens

  Anzeigetafel des Moskauer Flughafens

Der Abflugzeitpunkt unserer Maschine nach Frankfurt am Main rückt immer näher, auf der Anzeigetafel ist nichts zu sehen. Also setzen wir uns Richtung Gepäckkontrolle in Bewegung. Es herrscht ziemliches Chaos, es geht nichts vorwärts. Keine Schlange bewegt sich vorwärts, und schließlich entdecken wir ein paar Russen, die einfach so an der Gepäckkontrolle vorbeilaufen. Wir beschließen es ihnen gleich zu tun, und wir haben eine erste Etappe geschafft.

Die nächste Hürde ist die Gepäckaufgabe und die Bordkarte. Es gibt satte 5 Schalter. Wir teilen unseren Schalter mit einem Flieger nach Antalya. Auch hier geht es nicht vorwärts. Auf einmal steht vorne eine Frau hin und sagt etwas auf russisch. Es kommt Unruhe auf. Einige der russischen Passagiere können zum Glück deutsch, und übersetzten uns, das unser Flieger entweder überbucht ist, oder aber das das Flugzeug ein technisches Problem hat, und man deshalb eine andere Maschine nehmen muß. Wir werden es nie erfahren. Wir sollen mit einer anderen Maschine nach München fliegen, und von dort dann nach Frankfurt. Das Gepäck, so heißt es können wir durchchecken. Das kommt mir spanisch vor, hier in Rußland. Als wir endlich vorne sind, und an die Reihe kommen, sehe ich beruhigt, wie die Bordkarte und der Tag am Koffer auf München lauten.

Mein Koffer hat 4 Rollen, und das Gepäckband geht schräg nach unten. Ich höre, wie mein Koffer nach unten von der Erdanziehungskraft beschleunigt, und dann gleich wieder jäh abgebremst wird.

Mit der Bordkarte in Händen geht es zügig zur Zollkontrolle. 3 Schalter, lauter lange Schlangen. Wir suchen uns eine aus. Nach einer Weile, es geht langsam voran, sprechen uns 2 junge Russen auf englisch an. Sie fragen wo wir herkommen. Aus Deutschland antworten wir wahrheitsgemäß. Dann stehen wir in der falschen Schlange, kommt die Antwort. Die hier ist nur für russische Staatsbürger. Ups ?! So ein Pech, aber es steht ja vorne am Schalter groß angeschrieben. Leider nur auf russisch in kyrillischen Buchstaben. Wir machen unauffällig einen ASL (Arithmetic Shift Left). Bei dem Chaos fällt es nicht weiter auf, und wir verlieren unsere Position in der Warteschlange nicht. Endlich vorne angekommen gibt es einen kritischen Blick, und einen Stempel in den Paß. Dann wird die Türe elektronisch entriegelt, und wir kommen in den Abflugbereich.

Unser Flieger geht von Gate 21, Wir eilen hin. Am Gate angekommen, beschließen wir noch mal aufs Klo zu gehen. Also die Empore hoch, denn da ist das Klo ausgeschildert. Oben den halben Kreis wieder zurück, dann ein Pfeil nach unten, also wieder runter von der Empore. Wir stehen vor dem Damenklo ?! Kein Kloschild sonst mehr. Also wieder Richtung Gate 21, denn da war vorher ein Klo, es ist noch da. Mit entleerter Blase wieder zum Gate 21. Dort erfahren wir, unser Flug geht vom Gate 10. Das ist in der Nähe vom Klo, also wieder zurück. Am Gate 10 vorgedrängelt, und das Handgepäck durchleuchten lassen. Als wir beide durch sind, stürme ich Richtung Flugzeugeingang. Auf einmal Rufe vom Gate 9. Ich bin wild entschlossen das Flugzeug zu besteigen, und mich durch nichts mehr abhalten zu lassen. Gerade noch rechtzeitig sagt mir jemand, daß das der Flieger nach Antalya ist, Frankfurt geht ab Gate 9. Die liegen zum Glück direkt zusammen, also zum Gate 9, und dann in den Flieger.

Der Flieger ist eine Iluschin, riesig groß. Ich habe Sitz 34D. Als ich Ihn erreicht habe, der nächste Schock. Da sitzt schon jemand ?! Ich bin dem Nervenzusammenbruch nahe. Ich schaue mir die Sache genauer an, denn auch andere Passagiere scheinen Probleme zu haben ihren Sitzplatz zu finden. Da stellt sich heraus, das die Sitze an den Rückenlehnen beschriftet sind, d.h. das die Nummer die hinten auf dem Sitz steht zählt, und nicht die die man sieht, wenn man auf seinem Platz sitzt. Mein Platz ist also doch noch frei, ich sinke erschöpft nieder.

Jetzt beginnt das warten. Die Kinder vertreiben es sich mit herumspielen an der Notausgangstüre. Es stört hier niemand. Nach circa einer Stunde warten geht es dann los. 4 h später landen wir in München. Ich bin überglücklich als ich auch meinen Koffer erspähe. Wir beschließen, von München nach Stuttgart mit dem Zug zu fahren.

München Hauptbahnhof

   Zurück in Deutschland
Hier muß ich eine Lanze für die Deutsch Bahn brechen. Wir kaufen uns ein Zugticket nach Stuttgart. Der Automat ist toll, mit Touchscreen, wirklich einfach und intuitiv zu bedienen. Wir kaufen ein Schönes Wochenende Ticket, 5 Personen für 40 DM. Da wir noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt haben, und die Fahrt 4 Stunden dauern wird, kaufen wir uns ein paar Dosen Bier, und eine Bild Zeitung. Der Zug fährt pünktlich ab, und kommt auch pünktlich an. Von Stuttgart holen uns Katja, Saskja und Stefan mit dem Auto ab. Wir gehen noch was essen, und freuen uns wieder Zuhause zu sein.

Zurück Zuhause

  Wieder zuhause

Epilog

Da wären noch die Postkarten, die ich geschrieben habe. Wir haben Sie der Frau vom Bordkiosk gegeben. Sie hatte alle Karten vom Schiff gesammelt und versprochen, die Postkarten mit dem Zielland in russisch Schrift und den Briefmarken zu versehen, und dann mit der Post aufzugeben. Ralf's Karten kamen auch bald zuhause an, aber von meinen Karten war nichts zu sehen. Eigentlich hatte ich sie schon abgeschrieben. Aber dann, am 26. Oktober 2001 sind sie doch noch angekommen. Abgestempelt waren wurden Sie am 17. Oktober 2001. Ich war völlig überrascht und froh, das auch dieses Kapitel noch einen erfolgreichen Abschluß gefunden hat.

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